Ob dramatische Monumente, pulsierende Stadtzentren oder unberührte Landschaften – das reiche kulturelle und natürliche Gefüge Indiens hat Bollywood und Hollywood gleichermaßen begeistert. Das weite und vielfältige Terrain des Landes, von belebten Städten bis hin zu zerklüfteten Bergen und heiligen Flüssen, hat eine perfekte Leinwand für Filmemacher geboten, um Erzählungen unvergesslicher Geschichten zu formen.
In Mumbai, der Stadt, die niemals schläft, spürt man schnell den Puls einer Metropole, die ständig in Bewegung ist, ähnlich der Energie, die in Slumdog Millionaire (2008) eingefangen wurde. Beim Navigieren durch die hektischen Straßen versteht man, wie die krassen Gegensätze Mumbais – Reichtum und Kampf, Hoffnung und Verzweiflung – die rohen Strömungen des Films bilden. Einige Szenen von Mission Impossible: Ghost Protocol spielen ebenfalls in den Straßen von Mumbai, einschließlich des Gateway of India.
Das epische Gandhi von 1982 zeigt wichtige Orte in ganz Indien, einschließlich Porbandar, seinem Geburtsort in Gujarat, und dem Aga Khan Palace in Pune, wo Gandhi und andere Führer inhaftiert waren. Der Film hebt auch Delhi hervor, den Schauplatz seiner tragischen Ermordung. Diese Orte veranschaulichen lebendig die Geschichte von Gandhis Führung im indischen Unabhängigkeitskampf. Mit seiner schweren historischen Bedeutung und politischen Macht bietet Delhi eine tiefschichtige Erfahrung für die Themen Jugendrebellion und Patriotismus in Rang De Basanti (2006). Man wird auch in die verwinkelten Gassen von Chandni Chowk gezogen, wie es in Dilli 6 (2009) gezeigt wird. Beim Spaziergang auf den engen Straßen, vorbei an jahrhundertealten Havelis und überfüllten Märkten, spürt man das Zusammentreffen von Komplexität und Widersprüchen in Delhi, genau wie bei seinen Bewohnern.
Kolkata hat eine völlig andere Persönlichkeit, die von kolonialer Pracht und Intellektualismus geprägt ist. In City of Joy (1992) und The Namesake (2007) werden die zerfallenden Herrenhäuser, die gewundenen Gassen und die grandiose viktorianische Architektur der Stadt zu einer Metapher für den Verlauf der Zeit und die Zerbrechlichkeit der Liebe. Auch heute noch ist die Luft in einigen Teilen der Stadt von Geschichte, Festen, Poesie und Kunst durchzogen, was eine unruhige Energie für Filmemacher und Reisende gleichermaßen schafft.
Ravla Khempur in der Nähe von Udaipur und das Royal Castle in Kanota werden zu kraftvollen Kulissen in der Saga des Best Exotic Marigold Hotel (2011), ebenso wie der Bahnhof, Panna Meena Ki Kund und Jantar Mantar in Jaipur. Udaipurs ätherischer Lake Palace fügt sich in den hochspannenden Spionage-Thriller Octopussy (1983) ein, während das Mehrangarh Fort in Jodhpur, das in The Dark Knight Rises (2012) gezeigt wird, das Drama verstärkt, indem es das historische Monument in ein Symbol für Macht und Konflikt verwandelt.
Varanasi, das spirituelle Herz Indiens, ist der Ort, an dem die Zeit zu zerfließen scheint, genau wie es in The Curious Case of Benjamin Button (2008) der Fall ist. Die Ghats, Tempel und Rituale am Ufer des Ganges bieten einen tiefen Raum, um über Leben, Tod und alles dazwischen nachzudenken. Einige Teile des biografischen Dramas von Steve Jobs, Jobs (2013), wurden ebenfalls in Varanasi und Delhi gedreht.
Die Kombination aus französischer Kolonialarchitektur und ruhigen Küsten in Pondicherry ist der Ausgangspunkt für Introspektion, ähnlich der Reise in Life of Pi (2012).
Von Mumbais unermüdlicher Energie bis hin zur spirituellen Stille von Varanasi lädt jeder Ort dazu ein, durch seine Landschaften zu reisen und eine tiefere Verbindung zu den Geschichten, Menschen und Träumen dieses lebendigen Landes zu entdecken.